Haus & Grund Sachsen kritisiert Verschärfungen beim Baumschutz
Hobusch: Rolle rückwärts ist Ausdruck des Misstrauens gegenüber Grundstückseigentümern
Der Landesverband Haus & Grund Sachsen hat die geplante Verschärfung des Baumschutzes im Freistaat kritisiert. Die Landesregierung hatte dazu heute einen Gesetzentwurf vorgestellt und zur Anhörung freigegeben. Damit sollen die seit 2010 bestehenden Lockerungen für Eigentümer von Wohngrundstücken wieder rückgängig gemacht werden.
„Das Rollback der seit zehn Jahren bestehenden Vereinfachungen ist vor allem Ausdruck des Misstrauens gegenüber Grundstückseigentümern. Es geht nicht darum, den Kommunen die Entscheidungshoheit beim Baumschutz zurückzugeben, sondern darum, die Wählerschaft des grünen Koalitionspartners auf dem Rücken der privaten Vermieter und Grundstückseigentümer im Freistaat zu bedienen“, macht der Präsident des Verbandes, René Hobusch, seinem Ärger Luft. „Die Erleichterungen haben bestens funktioniert. Der behauptete Anstieg von Fällungen seit der Lockerung ist durch keine Zahlen belegt. Auch durch den Gesetzentwurf nicht. Auf Grundstückseigentümer kommen jetzt dagegen erneute Belastungen zu. Mit der Rücknahme der Lockerungen wird ihnen zudem ein erheblicher Teil ihrer persönlichen Entscheidungsfreiheit genommen. Grundeigentümer werden sich zukünftig einmal mehr überlegen, ob sie einen Baum anpflanzen, den sie später nicht wieder fällen dürfen.“
Hobusch warb erneut dafür, den Eigentümern die Entscheidungsfreiheit über Bäume auf ihren Grundstücken zu überlassen. „Denn sie gehen verantwortungsvoll damit um. Sachsens Eigentümer wissen um den Wohnwert von begrünten Grundstücken. Statt sie erneut zu knebeln, müssen der Freistaat und die Kommunen endlich ihre Hausaufgaben machen, Luftreinhaltepläne ernst nehmen und Bäume im öffentlichen Raum pflanzen und pflegen. Denn wenn es beim Baumschutz um Umweltschutz geht, ist das eine Aufgabe für uns alle, nicht nur für Grundstückseigentümer“.
Haus & Grund Sachsen