Grundsteuerreform im Freistaat Sachsen rechtssicher umsetzen

Ho­busch: Lan­des­re­gie­rung muss Wort hal­ten und darf Ei­gen­tü­mer und Mie­ter nicht zu­sätz­lich be­las­ten

Ho­busch: Lan­des­re­gie­rung muss Wort hal­ten und darf Ei­gen­tü­mer und Mie­ter nicht zu­sätz­lich be­las­ten

Der Lan­des­ver­band Haus & Grund Sach­sen hat die Staats­re­gie­rung auf­ge­for­dert „Wort zu hal­ten und ein säch­si­sches Grund­steu­er­mo­dell ein­fach und trans­pa­rent in der An­wen­dung um­zu­set­zen. Die Grund­steu­er­re­form darf in Sach­sen nicht dazu füh­ren, dass Ei­gen­tü­mer und Mie­ter zu­sätz­lich be­las­tet wer­den“, sag­te der Prä­si­dent des säch­si­schen Ver­ban­des der pri­va­ten Haus-, Woh­nungs- und Grund­ei­gen­tü­mer, René Ho­busch.

Der Ver­bands­prä­si­dent ver­wies auf ein ak­tu­el­les Gut­ach­ten aus dem Früh­jahr, das dem von Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz vor­ge­leg­ten Re­form­mo­dell be­reits wie­der die Ver­fas­sungs­mä­ßig­keit ab­spricht. „Der Frei­staat Sach­sen muss hier ei­nen rechts­si­che­ren Weg fin­den. Für die Ge­mein­den wäre es ein Bä­ren­dienst, wenn die Um­set­zung der Grund­steu­er­re­form er­neut ein Fall für das Ver­fas­sungs­ge­richt wäre“. Ho­busch for­der­te die Lan­des­re­gie­rung da­her er­neut auf, von der Mög­lich­keit ei­ner ei­ge­nen Lan­des­re­ge­lung Ge­brauch zu ma­chen und ein Ge­setz vor­zu­le­gen, das „sich nicht an Wert­fak­to­ren ori­en­tiert, son­dern an der tat­säch­li­chen Grund­stücks­flä­che. Die Grund­steu­er darf nicht zu ei­ner ver­kapp­ten Ver­mö­gens­steu­er wer­den, denn der Ge­winn aus Ver­mie­tun­gen wird be­reits über die Ein­kom­men­steu­er ab­ge­schöpft“.

Eine ak­tu­el­le Be­fra­gung der Mit­glie­der von Haus & Grund Sach­sen hat er­ge­ben, dass der Mehr­zahl der pri­va­ten säch­si­schen Ver­mie­ter durch­schnitt­lich nur knapp 500 Euro aus Ver­mie­tung und Ver­pach­tung ver­blei­ben.

Hin­ter­grund: Im April 2018 hat­te das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt fest­ge­stellt, dass die grund­steu­er­li­che Be­wer­tung nach Ein­heits­wer­ten ver­fas­sungs­wid­rig ist und dem Ge­setz­ge­ber auf­ge­tra­gen, bis Ende 2019 eine ver­fas­sungs­kon­for­me Re­ge­lung in Kraft zu set­zen. Die­se wie­der­um muss bis Ende 2024 in den Län­dern um­ge­setzt wer­den, da­mit die Grund­steu­er in den Ge­mein­den ab dem 01.01.2025 wei­ter er­ho­ben wer­den kann. Nach der Sit­zung des säch­si­schen Ko­ali­ti­ons­aus­schus­ses Ende Juni 2020 war be­kannt ge­wor­den, dass der Frei­staat noch vor der Som­mer­pau­se ei­nen Ent­wurf ei­nes säch­si­schen Grund­steu­er­ge­set­zes zur An­hö­rung frei­ge­ben und der Öffent­lich­keit prä­sen­tie­ren möch­te.

René Ho­busch
Haus & Grund Sachsen

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