Bündnis für bezahlbares Wohnen: Haus & Grund zieht kritische Bilanz

Neustart in Leipzig nötig

Haus & Grund hat heute in Leipzig eine kritische Bilanz des Bündnisses für bezahlbares Wohnen gezogen. „920.000 Mitglieder unseres Verbandes bundesweit bilden das Rückgrat eines ausgewogenen und sozialen Wohnungsmarktes in Deutschland. Und natürlich stehen wir auch in Leipzig zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung als private Vermieter“, sagte René Hobusch, Mitglied des Vorstandes von Haus & Grund Deutschland und Präsident des sächsischen Landesverbandes vor der morgigen Abschlusssitzung des Leipziger Bündnisses für bezahlbares Wohnen. Angesichts der klimapolitischen Herausforderungen für die gesamte Gesellschaft muss die Politik aber zu einem Interessenausgleich zwischen Mietern und Vermietern zurückfinden. Wer auf einen klimaneutralen Wohnungsbestand, aber zugleich gleichbleibend niedrige Mieten hinauswill, betreibt Effekthascherei.


„Zunehmende Mietenregulierung sowie hohe Energie- und Baukosten führen dazu, dass das Vermieten für viele private Kleinvermieter unattraktiv ist“, ergänzt der Leipziger Vorsitzende des mit mehr als 2.500 Mitgliedern größten ostdeutschen Ortsvereins, Ronald Linke. Zwar greift das Bündnispapier wichtige Anregungen von Haus & Grund wie die Zusicherung der Aufkommensneutralität bei der Grundsteuer und Normen-Reduzierung beim Bauen und Sanieren auf. „Gleichzeitig führt die in Leipzig und Dresden seit einem Jahr geltende Mietpreisbremse dazu, dass in einem nächsten Schritt ein faktisches Umwandlungsverbot von Miet- in Eigentumswohnungen bevorsteht. Zudem werden Modernisierungsmieterhöhungen stark einschränkt und obendrein ist eine Heizungswende vorgezeichnet, deren Kosten vorrangig die Vermieter treffen sollen“.
In Leipzig sind in den vergangenen Jahren zudem großflächig Milieuschutzgebiete ausgewiesen worden, neue Milieuschutzgebiete sind in Planung. „Vermieter werden dadurch keineswegs ermuntert, in den Gebäudebestand zu investieren. Das Gegenteil tritt ein, die Vermietung wird immer unattraktiver“, so Ronald Linke. Auf diese Fragen müsse die Politik Antworten in einem neuen Bündnisformat finden.

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