Ungleicher Zugang auf dem Leipziger Wohnungsmarkt?

Die Mietpreisbremse ist beschlossene Sache. Geht es nach dem Willen der Regierungskoalition dürfen Mieten bei der Neuvermietung ab April höchstens 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Davon sind nur Neubauten und die Erstvermietung nach umfassender Modernisierung ausgenommen.

Die Mietpreisbremse ist beschlossene Sache. Geht es nach dem Willen der Regierungskoalition dürfen Mieten bei der Neuvermietung ab April höchstens 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Davon sind nur Neubauten und die Erstvermietung nach umfassender Modernisierung ausgenommen.

Die Mietpreisbremse soll in Städten und Gemeinden mit einem angespannten Wohnungsmarkt gelten. Bei dem Leipziger Wohnungsmarkt handelt es sich jedoch im Vergleich zu Städten wie Hamburg oder München um einen entspannten Markt, bei dem viel Wohnraum verfügbar ist. Von dieser Prämisse geht auch ein aktuelles Forschungsprojekt der Universität Konstanz aus, auf das die Stadt Leipzig im Statistischen Quartalsbericht IV/2014 in diesen Tagen hinweist.

In dem Forschungsprojekt wurden unter anderem die Erfolgschancen von Bewerbern auf Wohnungsangebote untersucht, eine Antwort auf Wohnungsangebote oder einen Besichtigungstermin zu erhalten. Konkret bewarben sich während der Erhebungsphase von zehn Wochen ein ausländischer (fiktiver) und ein deutscher (fiktiver) Bewerber auf insgesamt 243 Wohnungsangebote im Leipziger Stadtgebiet. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass die Bewerber durch ihre verschiedene ethnische Gruppenzugehörigkeit ersichtlich unterschieden werden konnten oder erkennbar waren. Für jedes Wohnungsangebot und jede Wohnung wurde dokumentiert, welche Bewerber eine Antwort auf seine Nachfrage zu dem Wohnungsangebot erhielt.

Im Ergebnis wurden ausländische Bewerber in nur 12,3 Prozent der Fälle benachteiligt. Die Nettodiskriminierungsrate (ein in der Ungleichheitsforschung gängiges Maß) in Leipzig ist daher im Vergleich zu den meisten anderen untersuchten Großstädten sehr niedrig. Eine Ungleichbehandlung war in Leipzig seltener anzutreffen, so der Forschungsbericht.

Der vollständige Forschungsbericht der Wissenschaftlerin Laura Schmid von der Universität Konstanz kann www.statistik.leipzig.de abgerufen werden.

 

Haus & Grund Leipzig | RA Dr. Eric Lindner

 

 

Quelle:
Stadt Leipzig, Statistischer Quartalsbericht IV/2014, S. 15-18

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